Ogohaus
Arbeiten und Wohnen unter einem Dach

Seit den späten 90er Jahren hat die ehemalige OGO-Kaffeerösterei eine neue Nutzung erfahren: Teilbereiche des Gebäudes wurden von Designern, Künstlern und Gewerbetreibenden erworben. Einige dieser neuen Eigentümer sahen darin eine Chance, ihren Traum vom Wohnen und Arbeiten unter einem Dach zu verwirklichen.

Für andere war insbesondere die günstige Infrastruktur (Verkehrswege, Einkaufszentren) bei der Wahl das Standortes ausschlaggebend. Jeder von ihnen war bereit, ein erhebliches finanzielles Risiko einzugehen – es musste nicht nur der Kaufpreis entrichtet werden, sondern auch umfangreiche Umbaukosten standen vor einer künftigen Nutzung, ohne dass dabei auf öffentliche finanzielle Hilfe zurückgegriffen werden konnte und wollte. Bis aus dem OGO-HAUS das wurde, was es heute ist, mussten Berge von Problemen unterschiedlichster Art mit Phantasie und erheblichem finanziellen Einsatz gemeistert werden, um die einzelnen räumlichen Bereiche den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen.

Während beispielsweise ein Recycling-Unternehmen und ein Kulturzentrum Umbauten in Richtung einer eher gewerblichen Nutzung vornahmen, übte dieser Fabrikbau aus den 50er Jahren mit seinen hellen, großen Räumen, insbesondere für einige Künstler und Designer einen besonderen Reiz aus, da hier die kreative Zusammenführung künstlerischer Tätigkeiten mit ungewöhnlichem Wohnambiente möglich war.

Für sie entstanden Ateliers, Lagerräume, aber auch Wohnbereiche, von denen sie zuvor nur träumen konnten. Auf der Flucht vor der kulturellen Übersättigung von jenen Stadteilen, die „in“ sind, Ateliers und Wohnräume für den schmalen Geldbeutel unbezahlbar wurden, haben Künstler und Designer dieses neue Umfeld für sich entdeckt, das sicherlich auch weitere kreative Menschen anziehen wird. Das erscheint uns besonders wichtig, da sich in den kulturell und wirtschaftlich benachteiligten Bremer Ortsteilen Hastedt und Hemelingen insbesondere in den 80er Jahren ein deutlicher Strukturwandel vollzogen hat: die Ogo-Kaffeerösterei und weitere industrielle Großbetriebe mit ihren tausendfachen Arbeitsplätzen sind verschwunden; mit der verloren gegangenen Kaufkraft mussten zahlreiche Geschäfte schließen und viele junge, arbeitsfähige Menschen verließen den Stadtteil in Richtung attraktiverer Wohngegenden.

So besteht die berechtigte Hoffnung, dass vom Ogohaus und seinen Bewohnern ein Impuls ausgeht, der sich auf den Stadtteil positiv auswirkt.